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Bild: SWLB, Solarthermieanlage Römerhügel

Fortschritt

Fortlaufend
  • Nicht begonnen
  • Planung
  • Umsetzung
  • Abgeschlossen

Beschreibung


Hinweis: Folgender Maßnahmen-Steckbrief ist Teil des aktuellen Klimaneutralitätskonzeptes der Stadt Ludwigsburg. Das Konzept wurde durch die Energieagentur Kreis Ludwigsburg LEA e. V. im Jahr 2022 erstellt. Die Maßnahmen-Steckbriefe spiegeln daher den Stand zum damaligen Zeitpunkt wider, geben Empfehlungen zur Erreichung der Klimaneutralität und bilden einen Orientierungsrahmen für mögliche städtische Aktivitäten. Die konkrete Umsetzung ist an die jeweils aktuelle Situation anzupassen. Die unter „Aufgaben“ aufgeführten Punkte stellen die tatsächlich durchgeführten und zukünftig geplanten Aktivitäten zur Erreichung der Klimaneutralität im Jahr 2035 dar.


Maßnahmen-Steckbrief

Ziel der Maßnahme ist es, die klimafreundliche, emissionsarme und langfristig preisstabile Wärmeversorgung entsprechend der kommunalen Wärmeplanung (KWP) bis 2035 umzusetzen.

Ausgangslage: Der Wärmebedarf in Ludwigsburg wird aktuell primär über fossile Heizungen gedeckt. Im Rahmen der Vorgabe von § 7c KSG BW wird momentan die KWP durchgeführt. Sie zielt darauf ab, sämtliche fossile Energieträger bis 2040 (Szenario auch bis 2035) durch eine erneuerbare Wärmeversorgung zu ersetzen und erarbeitet dafür Empfehlungen auf der Ebene von 139 Clustern.

Umsetzungsempfehlung: Die Ergebnisse der KWP sollen konsequent umgesetzt werden. Dafür ist ein massiver Ausbau der Fernwärme, von heute 15 % auf dann voraussichtlich 70 %, sowie deren klimaneutrale Versorgung notwendig. Dazu müssen die lokalen Potenziale (maßgeblich Solarthermie in Kombination mit saisonalen Speichern und Umweltwärme, z.B. Flusswärme) genutzt werden. Die Umsetzung der KWP und deren aktive Kommunikation schaffen Planungssicherheit für Bürgerinnen und Bürger. Neue Fernwärmekundinnen und Fernwärmekunden müssen aktiv angeworben werden. Gegebenenfalls kann die Stadt die gesetzliche Möglichkeit zur Verpflichtung zum Anschluss an die Fernwärmeversorgung nutzen. Für Quartiere ohne Wärmenetz-Potenzial soll ein Wärmepumpen-Contracting durch die SWLB angeboten werden.

Handlungsschritte:

  • Finalisierung Wärmeplanung inkl. Fahrplan
  • Festlegung von Fernwärmeausbaugebieten mit zeitlich gestaffelter Anschlusspflicht
  • Umsetzung der Maßnahmen aus der KWP bis 2035: Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) - Studien, Konzept zur Flächensicherung, Konzept zur Erschließung des Potenzials durch Sanierung und Effizienzsteigerung, Ausbau und Nachverdichtung Wärmenetz, Roadmap Grünes Gas

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Aufgaben

Was bleibt zu tun?

  • Zu erledigen2028

    Roadmap Grünes Gas

    Kurzbeschreibung der Ist-Situation

    Fast im gesamten kommunalen Siedlungsgebiet ist ein Gasnetz Bestandteil der Versorgungsstruktur. Aktuell werden jährlich 780 GWh Gas an Kunden geliefert und in Wärmenetzen zur Wärmeerzeugung benötigt. Insgesamt beträgt damit der Anteil von fossilem Erdgas am Energieeinsatz im Wärmesektor rund 81 %. Perspektivisch sollen für das Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung im Jahr 2035 keine fossilen Energieträger mehr genutzt werden. Mit Blick auf diese Zielsetzung bedeutet dies, dass zukünftig die Gasinfrastruktur durch den verstärkten Ausbau von Wärmepumpen und Wärmenetzen mit einem deutlich geringeren Gasdurchsatz betrieben werden und der darin transportierte Energieträger „grünes Gas“ sein wird.

    Zielfoto der kommunalen Wärmeplanung

    • Im Zielfoto der kommunalen Wärmeplanung spielt grünes Gas mit einem Anteil von rund 15 % eine untergeordnete Rolle, kann aber überall, wo ein Gasnetz liegt, perspektivisch genutzt werden. Besonders im Wärmeverbundnetz der Stadtwerke kann grünes Gas als Spitzenlast eine wichtige Rolle einnehmen.
    • Perspektivisch sind für Hochtemperaturanwendungen in der Industrie und Gewerbe Energieträger notwendig, die konstant hohe Temperaturen bereitstellen können. Hier stehen die Energieträger Biomasse und grünes Gas zur Option. Letztgenanntes kann über die bestehende Gas-Infrastruktur genutzt werden.
    • Im Rahmen der Studie „Roadmap Grünes Gas“ soll eine Strategie entwickelt werden, ob und wie grünes Gas in Ludwigsburg perspektivisch bereitgestellt werden kann, wo eine Instandhaltung des Gasnetzes notwendig ist und in welchen Bereichen ein Rückbau des Gasnetzes möglich ist.
    • Aufbauend auf einer vertiefenden Bedarfsanalyse und Marktabfrage werden Betriebe mit zukünftig zwingendem Gasbedarf identifiziert und die erforderlichen Gasbereitstellungsmengen kalkuliert. Die Analyse zielt auf Prozessanwendungen in Gewerbebetrieben und Bedarfe im Bereich der Schwerlast-Mobilität ab.
    • Im nächsten Schritt werden die Möglichkeiten zur Gasbereitstellung bewertet; neben der Bewertung des Bezugs von grünem Gas aus vorgelagerten Übertragungsnetzen werden auch lokale Bereitstellungspotenziale aus Biogas- oder Elektrolyseanlagen betrachtet.
    • Im Kontext der dezentralen, lokalen Gasherstellung spielt die Abwärmenutzung eine wichtige Rolle. Im Zuge der Studie soll daher auch mit betrachtet werden, wie anfallende Abwärme aus neu zu errichtenden Anlagen für die externe Nutzung in z. B. Wärmenetzen strategisch sinnvoll nutzbar gemacht werden kann. Zusätzlich zur technischen Machbarkeit sollen auch wirtschaftliche und zeitliche Aspekte der Bereitstellung sowie die Akzeptanz der Öffentlichkeit analysiert werden.

Was passiert gerade?

  • Zu erledigen2025

    Konzept zur Erschließung des Potenzials durch Sanierung und Effizienzsteigerung

    Kurzbeschreibung der Ist-Situation

    Im Bezugsjahr der Datenerfassung beträgt der Endenergieverbrauch für die Wärmebereitstellung rund 900 GWh. Der Großteil von über 50 % entfällt dabei auf die Wohnnutzung. Der restliche Verbrauch verteilt sich nahezu gleichmäßig auf die Sektoren GHD (Gewerbe, Handel und Dienstleistungen), Mischnutzung, Gesundheit und Bäder sowie Industrie. Die Liegenschaften in kommunaler Hand verursachen rund 4 % des Endenergieverbrauchs.

    Zielfoto der kommunalen Wärmeplanung

    • Das Potenzial Sanierung und Effizienzsteigerung (S&E) ist mit rund 370 GWh quantifiziert. Dies entspricht einer Senkung des jährlichen Wärmebedarfs um etwa 40 %, die bis zum Jahr 2035 erreicht sein soll.
    • Rund 300 GWh werden im Zielfoto durch die Verbesserung der Gebäudehülle erreicht. Dies entspricht einer Sanierungsquote von ca. 2,5 %/a auf das Niveau eines Effizienzhauses 70.
    • Weitere 70 GWh sind durch die Verbesserung der Prozesseffizienz im Bereich GHD und Industrie angesetzt.

    Zur Hebung dieses Potenzials soll ein Konzept erstellt werden.

    Update 2024: Nach Streichung des Förderprogramms KfW 432 wird geprüft, welche Aktivitäten unabhängig davon fortgesetzt werden können. Eine Vorauswahl von priorisierten Gebieten wurde anhand der Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung getroffen.

  • Zu erledigen2026

    Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW)-Studien

    Kurzbeschreibung der Ist-Situation

    Die SWLB als Betreiber der Wärmenetze in Ludwigsburg liefern ca. 100 GWh Wärme und versorgen dabei große Teile der Innenstadt. Das entspricht ca. 12 % des Gesamtwärmebedarfs der Kommune. Im Rahmen der Bestands- und Potenzialanalyse konnten sowohl Freiflächen zur Energiegewinnung (Geothermie, Solarthermie) als auch Oberflächengewässer und Abwasser in direkter Lage zu bebautem Gebiet identifiziert werden.

    Es gibt große Bereiche die eine entsprechend hohe Wärmedichte aufweisen, sodass eine zentrale Versorgung über ein Wärmenetz als wirtschaftlich attraktiv eingeschätzt wird.

    Die Klimaschutzziele des Landes Baden-Württemberg verlangen bis 2040 eine klimaneutrale Wärmeversorgung für das gesamte Kommunalgebiet. Die Stadt Ludwigsburg hat das Ziel einer klimaneutrale Energieversorgung bis 2035.

    Im Rahmen von Machbarkeitsstudien nach der „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ (BEW) können hier lokalspezifisch Rahmenbedingungen untersucht und die Umsetzung angetrieben werden. So wird die Grundlage für die Umsetzung von Wärmnetzen auf Basis erneuerbarer Energieträger geschaffen.

    Zielfoto der kommunalen Wärmeplanung

    Im Zielfoto (Zielszenario) für die klimaneutrale Wärmeversorgung im Jahr 2035 werden 78 % der Wärme über ein zentrales Versorgungssystem geliefert. Wärmenetze finden in unterschiedlichen Bereichen der Stadt Anwendung. Dabei stehen auch unterschiedliche Wärmequellen zur Verfügung.

    Laut Zielfoto sollen Wärmenetze in Eglosheim, im Zentrum von Ludwigsburg, das sich über die Stadtteile West, Süd, Ost und Oßweil erstreckt, in Grünbühl, Hoheneck, Neckarweihingen und Poppenweiler aus- und aufgebaut werden.

    Um die detaillierten Wärmenetze, die Erzeugungspotenziale sowie den Standort einer Energiezentrale zu ermitteln und eine Erschließungsstrategie auszuarbeiten ist eine vertiefende Machbarkeitsstudie notwendig. Diese soll für jedes perspektivische Netz und Gebiet ausgearbeitet werden.

    Die Machbarkeitsstudie soll im Rahmen des Förderprogramms „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ durchgeführt werden. Zunächst werden durch die Analyse des bestehenden Gebiets und einer Potenzialermittlung belastbare Aussagen zur Gestaltung eines Wärmenetzes geliefert. Hierbei wird auch ein Kostenrahmen erstellt. Des Weiteren gilt es, die zentralen Akteure zu identifizieren und einen Umsetzungsplan mit Fokus auf die Treibhausgasneutralität zu entwickeln. Mit einer breit aufgestellten Kommunikationskampagne können Menschen in Ludwigsburg frühzeitig partizipativ beteiligt werden.

    Nach positivem Abschluss der Machbarkeitsstudie sollen die Ergebnisse als Grundlage in den weiteren Prozess zur koordinierten Erschließung dieses Potenzials einfließen.

    Update 13.10.2023: Für die Transformationspläne für das Wärmenetz Grünbühl-Sonnenberg und das Verbundnetz wurden Förderanträge gestellt. Diese wurden bereits bewilligt und die Bearbeitung hat begonnen.
    Für die Stadtteile Neckarweihingen, Poppenweiler, Eglosheim und Hoheneck werden in den kommenden Jahren ebenfalls Transformations- und Machbarkeitsstudien erstellt.

    Update 2024: Die erste Leistungsphase von Modul 1 für die Transformationspläne des Verbundnetzes und von Grünbühl-Sonnenberg soll in 2024 abgeschlossen sein. Eine Antragsstellung für die zweite Leistungsphase soll ebenfalls in 2024 erfolgen.

    Für die Netze in Eglosheim und Neckarweihingen soll der Antrag für die erste Leistungsphase von Modul 1 im ersten Halbjahr 2024 gestellt werden. Die Bearbeitung soll nach positivem Förderbescheid ebenfalls in 2024 beginnen.

  • Zu erledigen2026

    Konzept zur Flächensicherung

    Die Nutzung von Flächen außerhalb der Siedlungsbereiche beschränkt sich für Energieinfrastrukturen aktuell im Wesentlichen auf Energieleitungen und Photovoltaik-(PV)-Freiflächenanlagen. Im Zuge der Energiewende nimmt die Flächensicherung sowohl für Wind- und PV-Anlagen als auch für Wärmeinfrastrukturen eine zunehmend bedeutende Rolle ein.

    In Ludwigsburg im Bereich „Römerhügel“ befindet sich mit einer Kollektorfläche von rund 14.800 Quadratmetern bereits eine der größten Solarthermie-Freiflächenanlagen Deutschlands. Der Fußabdruck der Anlage entspricht einer Flächeninanspruchnahme von 0,05 % der Stadt Ludwigsburg.

    Für die Erreichung der Energiewendeziele und dem damit verbundenen Ausbau der erneuerbaren Energien sind die Planungs- und Genehmigungsverfahren auf Bundes- und Landesebene neu ausgerichtet worden. Neben expliziten Flächenzielen bekommt die Flächensicherung für erneuerbare Energien im Zuge der Schutzgüterabwägung einen übergeordneten Stellenwert. So werden in verschiedensten Gesetzen (EEG, GEG) die erneuerbaren Energien als vorrangige Belange in die jeweiligen Schutzgüterabwägungen eingebracht.

    Die Klimaschutzziele des Landes Baden-Württemberg verlangen bis 2040 eine klimaneutrale Wärmeversorgung für das gesamte Kommunalgebiet. Für Ludwigsburg ist die Klimaneutralität und damit auch die klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2035 festgelegt.

    Für das Erreichen dieser Ziele und speziell für die Umsetzung des Transformationsprozesses im Bereich Wärme gilt es, die Nutzungsmöglichkeiten für Freiflächen unter baurechtlichen und raumplanerischen Aspekten neu zu bewerten.

    Zielfoto der kommunalen Wärmeplanung

    Im Zielfoto (Zielszenario) wird für die klimaneutrale Wärmeversorgung ein Großteil der Wärme über ein zentrales Versorgungssystem geliefert. Wärmenetze finden in unterschiedlichen Bereichen der Stadt Anwendung. Dabei stehen auch unterschiedliche Wärmequellen zur Verfügung. Mit Hilfe von Wärmepumpen, Solarthermieanlagen und Heizzentralen für Biomasse und Grüne Gase werden diese Wärmequellen nutzbar gemacht.

    Wärmenetze sind im Zielfoto zu finden in Eglosheim, im Zentrum von Ludwigsburg, das sich über die Stadtteile West, Süd, Ost und Oßweil ausdehnt, Pflugfelden, Grünbühl, Hoheneck, Neckarweihingen und Poppenweiler.

    Für die Bereitstellung klimaneutraler Wärme sind Umweltwärmequellen zu erschließen und Flächen für Heizzentralen bereitzustellen.

    Im Zuge der Planung und Umsetzungsvorbereitung sind neben dem Aufzeigen der technischen Machbarkeit auch die baurechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, um auf potenziell geeigneten Flächen Energieinfrastrukturen bauen zu können. Hierfür sind ggf. bisherige Planungsgrundlagen wie Bebauungspläne, Flächennutzungspläne oder Regionalpläne anzupassen. Zudem sind die Voraussetzungen zu schaffen, dass Betreibern von erneuerbaren Energieanlagen der Zugriff auf die Flächen ermöglicht wird.

    Die Vorbereitung und Umsetzung des Prozesses zur Sicherung der erforderlichen Flächen auf dem Kommunalgebiet ist Gegenstand dieser Maßnahme.

    Update 2024: Aufbauend auf der kommunalen Wärmeplanung, der räumlichen Perspektive und den BEW-Studien finden Abstimmungstermine zwischen verschiedenen Fachbereichen statt, um Standorte für erste Energiezentralen zu sichern.

  • Zu erledigen2035

    Ausbau und Nachverdichtung Wärmenetz

    Kurzbeschreibung der Ist-Situation

    Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) als Betreiber des Verbundwärmenetzes und weiterer Wärmenetze in Ludwigsburg liefern aktuell ca. 100 GWh Wärme und versorgen dabei große Teile der Innenstadt. Das entspricht ca. 12 % des Gesamtwärmebedarfs der Kommune. Mit einem Anteil von 6,7 GWh/a (2022) trägt die zentrale Solarthermie-Anlage am Römerhügel nennenswert zur Dekarbonisierung des Verbundwärmenetzes bei.

    Die Klimaschutzziele des Landes Baden-Württemberg verlangen bis 2040 eine klimaneutrale Wärmeversorgung für das gesamte Kommunalgebiet, also auch für den Bereich, der aktuell und zukünftig über das Verbundwärmenetz versorgt werden soll. Die Zielsetzung auf Kommunalebene ist die Klimaneutralität bis 2035.

    Gebäude, die in unmittelbarer räumlicher Nähe zu bestehenden Wärmeleitungen liegen, können perspektivisch relativ einfach durch den Anschluss an das Verbundwärmenetz eine klimaneutrale Wärmeversorgung erhalten. Auf Gebäudeseite ist der technische Aufwand hierfür vergleichsweise gering und daher kommt dem Ausbau und der Nachverdichtung des Verbundwärmenetzes eine wichtige Rolle zu.

    Zielfoto der kommunalen Wärmeplanung

    Das Zielfoto (Zielszenario) beinhaltet im innerstädtischen Bereich eine durch Zubau und Nachverdichtung des bestehenden Verbundwärmenetzes deutlich erhöhte Versorgung über das Wärmenetz.

    Die anvisierte zentrale Wärmeversorgung bedeutet etwa eine Vervierfachung des aktuellen Wärmeabsatzes und gleichzeitig die Umstellung auf klimaneutrale Energieträger zur Wärmebereitstellung (= keine fossilen Energieträger).

    Um eine möglichst hohe Anschlussquote in diesen Clustern zu erreichen sind der Ausbau und die Nachverdichtung des Verbundwärmenetzes koordiniert und konsequent vorzunehmen. Die SWLB weisen hierzu auf Basis Ihrer Wärmenetz-Zielplanung Gebiete aus, in denen Gebäude kurzfristig und mittelfristig an das bestehende Wärmenetz angeschlossen werden können. Diese Information liefert kurzfristige Planungssicherheit für interessierte Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer.

    Aufbauend auf dieser Wärmenetz-Zielplanung nehmen die SWLB den Ausbau und die Nachverdichtung des Wärmenetzes für die Gebiete mit höchster Priorität in den nächsten fünf Jahren vor. Grundsätzlich sind der Ausbau und die Nachverdichtung allerdings eine konstante Aufgabe bis mindestens 2035.

    Update 2024: Im Jahr 2024 erfolgt der weitere Netzausbau im Stadtgebiet Ludwigsburg im Stadtteil Eglosheim.

Was wurde gemacht?

  • Erledigt19.12.2023

    Erstellung des Konzeptes zur Kommunalen Wärmeplanung

    Treibhausgasmissionen entstehen in Ludwigsburg zu einem Großteil durch die Bereitstellung von Heizenergie und Warmwasser. Die Wärmewende hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung ist deshalb ein entscheidender Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität 2035.

    Die Wärmewende erfordert eine Transformation in zwei Bereichen: 

    • Zum einen muss der Wärmebedarf deutlich reduziert werden, Gebäude und Geräte müssen energieeffizient werden.
    • Zum anderen muss der noch verbleibende Wärmebedarf klimaneutral durch den Einsatz Erneuerbarer Energien gedeckt werden.

    Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategisches Planungsinstrument für die gesamte Stadt Ludwigsburg, welches im Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg verpflichtend verankert ist.

    Zur Ausarbeitung der Kommunalen Wärmeplanung wurden vier Elemente berücksichtigt:

    • Bestandsanalyse

    Zu Beginn wurde die aktuelle Wärmeversorgung in Ludwigsburg betrachtet.
    Dafür wurden aufgrund der Datenerhebungsermächtigung gebäudescharfe Daten von Energieversorger und Bezirksschornsteinfegern bereitgestellt und ausgewertet und die Energieinfrastruktur analysiert. Im Anschluss wurden die Daten zusammengefasst und dadurch anonymisiert. Diese Auswertung ergibt für das Jahr 2020 einen Wärmeenergiebedarf von 904 GWh. Dadurch werden 222.660 Tonnen an Treibhausgasen ausgestoßen.

    • Potenzialanalyse

    Die Potenzialanalyse beinhaltet zum einen die Ermittlung der Potenziale zur Energieeinsparung für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme. Zum anderen beinhaltet sie die Erhebung der lokal verfügbaren Potenziale erneuerbarer Energien und Abwärme.

    Basierend auf einer Sanierungsrate von 2,5 % pro Jahr und der Verbesserung der Prozesseffizienzen im Bereich Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD) sowie Industrie wird eine Reduktion des Wärmebedarfs bis 2035 um 371 GWh/a bzw. 41 % angestrebt. Der verbleibende Wärmebedarf ist durch emissionsfreie Wärmequellen zu decken. Die Analyse der lokal verfügbaren Wärmequellen ergibt, dass die größten räumlich zugeordneten Potenziale im Bereich der Abwasserwärme, Flusswasserwärme, Geothermie und Solarthermie liegen.

    Neben den räumlich zugeordneten Potenzialen sind für eine vollständige Bedarfsdeckung die Nutzung von räumlich unabhängigen Energieträgern wie Außenluftwärme, Biomasse und „grüne Gase“ erforderlich. Die beiden letztgenannten sind dabei vor allem im Bereich der Spitzenlastdeckung vorgesehen. 

    • Aufstellung Zielszenario (Zielfoto)

    Aufbauend auf den Ergebnissen der vorhergehenden Analysen wurde ein Zielszenario (so genanntes Zielfoto) für das Jahr 2035 entwickelt, das zeigt, wie die dekarbonisierte (CO2-freie) Wärmeversorgung aussehen kann. In diesem Zielszenario sind zum einen Eignungsgebiete für die Fernwärme und zum anderen auch Gebiete für eine gebäudeindividuelle Wärmeversorgung – vor allem über Wärmepumpen – ausgewiesen.

    • Wärmewendestrategie

    Um das Zielszenario und damit die klimaneutrale Wärmeversorgung in Ludwigsburg zu erreichen, wurden fünf Maßnahmen benannt, deren Umsetzung innerhalb der nächsten fünf Jahre begonnen werden soll. Diese sind:

    • Ausbau und Verdichtung der bestehenden Wärmenetze
    • Machbarkeitsstudien im Rahmen des Förderprogramms „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ (BEW-Studien) für das Verbundnetz Ludwigsburg, das Netz Eglosheim, das Netz Neckarweihingen, das Netz Poppenweiler und das Netz Grünbühl-Sonnenberg
    • Roadmap Grünes Gas
    • Konzept zur Erschließung des Potenzials durch Sanierung und Effizienzsteigerung
    • Konzept zur Flächensicherung
    • Begleitend hierzu werden weitere Maßnahmen geplant, wie die Verankerung der Wärmeplanung in kommunalen Planungsaufgaben und die verstärkte Kommunikation über Informations- und Beratungsangebote

    Im September 2023 wurden Bürger*innen der Stadt Ludwigsburg im Rahmen einer Beteiligung eingeladen, Rückmeldungen zur Kommunalen Wärmeplanung bei der Stadt einzureichen.

    Am 19.12.2023 wurde die Kommunale Wärmeplanung im Gemeinderat beschlossen.

    Am 16.01.2024 fand eine Informationsveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung statt. Rund 350 Bürger*innen konnten sich dort zu den Ergebnissen, dem Fernwärmeausbau und zu Sanierungsmöglichkeiten informieren. Im Anschluss an die Vorträge bestanden Gesprächsmöglichkeiten an Thementischen.

    Auf www.ludwigsburg.de/waermeplanung sind alle Ergebnisse der Kommunalen Wärmeplanung aufgeführt. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich für einen Mail-Service anzumelden und so automatisch regelmäßig Informationen zur Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung zu erhalten.


    www.ludwigsburg.de/waermeplanung

    Beschlussvorlage Kommunale Wärmeplanung

Zusammenfassung und Kontakte

  • Priorität

  • CO₂ Minderungspotential

  • Wirkungstiefe

  • Kosten

    mehr als 10 Mio. €
Letzte Aktualisierung 06.05.2024