Beschreibung
Hinweis: Grundlage für den folgenden Maßnahmen-Steckbrief sind bereits bestehende Aktivitäten zur Erreichung der Ziele des Handlungsfeldes Klima und Energie sowie Maßnahmen aus dem integrierten Klimaschutz- und Energiekonzept 2019. Die Maßnahmen-Steckbriefe geben Empfehlungen zur Erreichung der Klimaneutralität und bilden einen Orientierungsrahmen für mögliche städtische Aktivitäten. Die unter „Aufgaben“ aufgeführten Punkte stellen die tatsächlich durchgeführten und zukünftig geplanten Aktivitäten zur Erreichung der Klimaneutralität im Jahr 2035 dar und sind dabei an die jeweils aktuelle Situation angepasst.
Maßnahmen-Steckbrief
Ziel der Maßnahme ist es, den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen in Ludwigsburg bis 2030 auf eine installierte Leistung von 60.000 kWp zu erhöhen.
Ausgangslage: Das größte Potenzial zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien liegt in Ludwigsburg bei der Photovoltaik. Mit Photovoltaikanlagen auf Dächern kann durch Sonnenenergie Strom erzeugt werden. Dieser Strom kann sowohl direkt vor Ort genutzt als auch ins Stromnetz eingespeist werden. Im Jahr 2023 lag die installierte Leistung bei ca. 27.000 kWp.
Umsetzungsempfehlung: Um die Dachflächen in Ludwigsburg schnellstmöglich mit Photovoltaikanalgen zu bestücken, ist es wichtig, die komplette Stadtgesellschaft mit einzubeziehen. Informationen und Beratungsangebote müssen zur Verfügung gestellt werden. Es bedarf finanzieller Unterstützung bei der Umsetzung sowie ggf. öffentlich-rechtlicher Verpflichtungen.
Information, Beratung und Förderung
Im März 2022 wurde das kommunale Förderprogramm KlimaBonus Ludwigsburg eingeführt, bei dem unter anderem die Installation von PV-Anlagen, Steckersolargeräten sowie die Kosten für Beratungen übernommen werden. Für den Haushalt 2023 wurden die Mittel für das Förderprogramm auf 350.000 € erhöht. 2024 stehen Mittel in Höhe von 500.000 € zur Verfügung.
Im Frühjahr 2024 wird die Stadt Ludwigsburg Teil der Aktion „packsdrauf“. Die Idee: Haushalte mit eigener PV-Anlage laden Bekannte und Nachbarschaft zu sich nach Hause ein. Ehrenamtliche PV-Beraterinnen und Berater präsentieren vor Ort alles Wissenswerte rund um die Installation einer eigenen PV-Anlage. In gemütlicher Atmosphäre können Fragen gestellt werden und die PV-Anlage der Gastgeberinnen und Gastgeber angeschaut werden. So wird ein guter Einstieg geschaffen und das Thema PV in die Nachbarschaft getragen. Studien zeigen, dass der soziale Vergleich den größten Einfluss auf die Verhaltensänderung hin zu klimafreundlicherem Verhalten hat. Der Solarförderverein-Deutschland e.V. bietet mit „packsdrauf“ eine Plattform für ehrenamtliche PV-Beraterinnen und Berater, Interessierte sowie Gastgeberinnen und Gastgeber an, stellt Informationsmaterial zur Verfügung und bietet Fortbildungen für die ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater an.
Es ist geplant, noch in diesem Jahr ein Tool (digitale Anwendung) als Erstinformation für Personen in Ludwigsburg rund ums Thema Solar zur Verfügung zu stellen. Dabei soll das Angebot über ein klassisches Solarkataster wie bspw. den Solaratlas des Landes hinausgehen.
Der Solarinitiative Ludwigsburg e.V. wurde 2000 von Bürgerinnen und Bürgern gegründet und will auf lokaler Ebene den PV-Ausbau vorantreiben. Mit ehrenamtlichen Beratungen und Infoständen unterstützen sie Privatpersonen. Gleichzeitig sind unter Federführung des Vereins 10 Gemeinschaftssolaranlagen auf Ludwigsburger Dächern entstanden.
Auf Initiative der Solarinitiative wird Anfang 2024 oberhalb der E-Bike-Garage des Rathauses ein Steckersolargerät installiert. Dies soll Vorbild und Beispiel für die einfach zu installierenden PV-Lösungen sein. Mit der Installation der Anlage startet die ehrenamtliche Beratung: Alle vier Wochen (Mittwochnachmittag) berät die Solarinitiative in den Räumen des Kulturzentrums zum Steckersolargerät und nutzt dabei auch das „Ausstellungsstück“ an der Rathausfassade.
Gesetzliche Verpflichtungen
Die PV-Pflicht für den Neubau und die grundlegende Dachsanierung ist bereits gesetzlich durch das Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg verankert. In Kombination mit Gründach gibt es Regelungen speziell für Ludwigsburg, die über die gesetzlichen Anforderungen hinaus gehen.